Content Marketing hat sich als neuer Kampfbegriff etabliert. Es ist viel von sozialen Medien die Rede und schnell fällt dann noch der Begriff “Storytelling”, der dem Content Marketing erst den richtigen Schub verleihen soll. Da kommt manche Firma mit der Planung für ihren Medienplan heutzutage schnell ins Schwimmen, denn oft fehlt der ausführenden Agentur der journalistische Hintergrund. Gute Medien brauchen aber vor allem gute Redakteurinnen, gute Inhalte und gute Ideen. Auch das schönste Design und die besten Fotos der Welt bleiben sonst nur leere Vorlagen, die irgendwer mit Buchstaben gefüllt hat.
Wo verlaufen im Content Marketing die Grenzen zwischen Journalismus, PR und Werbung?
Journalisten und Autorinnen sind nur leider unabhängige Geister und es gewohnt, schnell, eigenständig und tagesaktuell zu agieren. Die Vertreter von Marketing und Werbung haben dagegen einen langfristigen Werbeplan und arbeiten mit festen Motiven, Kernaussagen und Elementen der Wiederholung. Journalisten halten sich dazu oft für verkannte Schriftsteller und Designer sind überzeugt, sie würden eigentlich auch irgendwie Kunst machen. So steht man sich mit verschränkten Armen gegenüber und nachdem man sich ein wenig angegiftet hat, kommen in der Zusammenarbeit trotzdem oft erstaunliche gute Sachen dabei heraus. (Die diversen Reisemagazine internationaler Fluglinien mögen hier als Beispiel einer gelungenen Kombination von Journalismus und Werbung dienen.)
Nichtsdestotrotz wird der Journalismus auf alle Fälle weiterhin immer wieder “Verrat, Schiebung, Ausverkauf” rufen, wenn Werbung als solche nicht deutlich genug gekennzeichnet ist und bei den neuen Formen des Content Marketings ist dies leider allzu oft der Fall. Ein breites Thema, welches auch bei der Konferenz “Rock the Blog 2015” in einem Streitgespräch von zwei prominenten Vertretern der beiden Lager debattiert wurde.
Das öffentliche Gehacke zwischen dem streitbaren Macher eines an sich klassischen Magazinformates und dem eloquenten Vertreter der Medienmarke eines Großkonzerns bietet einen guten Einblick in die aktuelle Diskussion in Sachen Content Marketing und verleitet zu der Einsicht, dass man sich schon zu Schülerzeitungszeiten darum gekloppt hat, ob man die Anzeige von der Deutschen Bank nun druckte oder eben unabbhängig blieb. Seitdem hat sich eigentlich nicht so irrsinnig viel verändert.
Techblogger vs. Content Marketing: Panel bei Rock the Blog 2015
Streitgespräch bei “Rock the Blog 2015” im Rahmen der CeBIT Global Conferences 2015: Der bekannte Techblogger Sascha Pallenberg (Mobilegeeks) traf auf Matthias Schrader von der Agentur SinnerSchrader, die das E-Plus-Portal Curved.de betreibt. Moderiert von Karsten Lohmeyer (The Digitale, Lousypennies.de).